Start am IFSC Weltcup in Innsbruck

Nach dem Para Climbing Weltcup in Innsbruck war klar, die Struktur hat gehalten, die Reise wird weiter gehen! Innsbruck als Etappenziel war abgehakt, ein paar kleine Reparaturen wurden vorgenommen und nun hieß es wieder „los geht’s“! 600 km von Innsbruck nach Kemmenau, die mich zunächst ein kurzes Stück den Inn bergauf schicken sollten, bevor es über den Fernpass ins Allgäu gehen sollte.

Der Fernpass – eine Bundesstraße, die das Allgäu mit dem Inntal verbindet – verkehrstechnisch gelinde gesagt eine Katastrophe, gerade wie jetzt in den Ferienmonaten (Ende Juni) ist der Fernpass spätestens ab Mittag verstopft und die Frage ist nicht ob es Stau gibt, sondern nur wo und wie lang. Mein Fahrrad-Routenplaner Komoot schlug schon eine Route vor, die die Bundesstraße soweit wie möglich vermeiden würde, jedoch gab es Passagen, wo die Bundesstraße unvermeidbar war. Für mich war die Strategie sofort klar: Tagsüber mit dem Fahrrad hier ist ein Selbstmordkommando, ich musste also nachts fahren. So blieb ich noch bis zum Nachmittag in Innsbruck, wo noch weitere Kletterwettkämpfe (Bouldern, Seilklettern, Speed) stattfanden, traf mich mit Kollegen und machte mich schließlich gegen 17 Uhr auf den Weg in Richtung Fernpass. Die Idee war, mich mit Tageslicht und noch möglichst gut arbeitenden Solarzellen an den Berg „heranzupirschen“ und dann dort die Nacht abzuwarten und soweit wie möglich mit der noch vorhandenen Akkuladung in Richtung Deutschland über die Alpen voran zu kommen.

Ich hatte vor, den Akku so leer wie möglich zu fahren und dann in der Hängematte unter dem Solardach bis zum nächsten Morgen zu schlafen, warten bis die Sonne mir ein wenig Energie schenken würde und dann weiter zu fahren. Aufgrund der Daten der Reise nach Innsbruck konnte ich inzwischen mit Wettervorhersage und Höhenprofil relativ genau vorher sagen, wie es um meine mögliche Reichweite bestellt sein würde. So prognostizierte ich beispielsweise, dass ich rein theoretisch die Grenze nach Deutschland mit der vorhandenen Akkuladung erreichen könnte. Auf dem Weg dahin stellten sich jedoch ganz neue unerwartete Abenteuer ein: Zunächst stellte ich nach 30km fest, dass ich die falschen USB-Ladekabel für mein Handy mit dabei hatte. Ohne Handy keine Navigation und Kommunikation – nur wo bekommt man abends in Österreich, wenn alle Läden schon geschlossen haben, USB-Kabel her? Tankstelle? Fehlanzeige…. Ich fragte einen Dorfbewohner, er gab mir den Tipp vom Radweg aus von der Rückseite an eine Autobahn-Tankstelle heran zu fahren, dort gäbe es sowas und sie haben sowieso rund um die Uhr geöffnet. Gute Idee! Der Radweg führte tatsächlich direkt an der Rückseite der Tankstelle zwischen Inn und Autobahnraststätte hindurch und ich wäre sowieso daran vorbei gekommen.

Kurz vor der Raststätte bemerkte ich auf einmal ein eigenartiges Fahrgefühl auf dem Vorderrad und auch die Geräuschkulisse veränderte sich. Reifen platt! Ausgerechnet der gerade erst vom Profi erneuerte Mantel am Vorderrad … ja genau der Profi, der es nicht geschafft hatte, mir binnen 10 Tage eine passende neue Speiche einzubauen. Meine Wut auf den Fahrradladen war riesig, denn schließlich bin ich vorher 1000 km ohne Reifenpanne am Stück gefahren und dann fasst ein „Experte“ das Vorderrad an und 35 km später war er schon hinüber. Immerhin, es war ein sogenannter schleichender Platten, d.h. die Luft entwich nur sehr langsam und ich konnte mich mit Reifen erneut aufpumpen noch bis zur Autobahnraststätte „retten“. So reparierte ich auf dem Parkplatz der Raststätte den Reifen und in meiner Wut machte ich einen kleinen Fehler, der dann direkt bei der Montage des neuen Reifen einen weiteren Platten produzierte, da ich vermutlich den Schlauch bei der Montage punktiert hatte. Was für eine Gefühlsachterbahn … in der Zwischenzeit senkte sich die Sonne und schickte sich an, bald hinter den Bergen zu verschwinden – ich hatte mir die Pause bis zum Einstieg in den Fernpass etwas anders vorgestellt … nun gut, ich hatte sowieso Zeit, nur wollte ich diese definitiv nicht mit offenem Werkzeugkasten und demontierten Vorderrad auf einem Parkplatz einer Autobahnraststätte verbringen …

Immerhin, der 2. Ersatzschlauch hat dann dicht gehalten, die richtigen USB Kabel waren an Bord und es konnte endlich weiter gehen. Meine sowieso geplante Pause war durch den Zwangsstopp aufgebraucht und ich rollte die letzten Kilometer nach Telfs, wo ich das Inntal verließ und mich langsam den Berg hinauf kurbelte.

Meine Rechnung ging auf: Die Straße war kaum befahren, wenig Verkehr wechselte sich mit minutenlanger Stille in absoluter Dunkelheit ab. Stück für Stück kurbelte ich mich von 650 m über dem Meeresspiegel über den Fernpass, das Höhenprofil sah eine Folge von 4 Gipfeln mit bis zu 1260 m über dem Meeresspiegel vor, zwischen denen es immer wieder auch deutlich bergab ging. Meine beiden Scheinwerfer wiesen mir zuverlässig den Weg und so ging es stellenweise mit über 50 km/h die Berge in stockfinsterer Nacht bergab. Mein Augenmerk galt vor allem dem Energieverbrauch und der noch möglichen Reichweite, wo würde ich in der Nacht mit leerem Akku stranden? Die technischen Schwierigkeiten von vor wenigen Stunden waren vergessen und mit der immer näher rückenden Grenze nach Deutschland begann in mir eine relativ unerwartete Gefühlsachterbahn. Ich hatte inzwischen so viele Grenzen überfahren, aber die kommende nach Deutschland bewegte mich sehr. Deutschland! Heimat, Ziel und Erfolg eines unglaublichen Projektes. Die Technik spielte weiterhin mit und Gipfel für Gipfel rückte Deutschland immer näher. Ein gutes Stück vor der Grenze machte ich erneut Pause, der Akku hatte noch 15 % Restladung und ich schaute mich auf der Karte nach möglichen Standplätzen für den Rest der Nacht um. Jede abzweigende Straße auf der Karte wurde in der Satellitenansicht der Karte genau untersucht, ob es hier irgendwo einen passenden Platz gab. Direkt hinter der Grenze war ein Parkplatz an einem Bach auf der Karte zu sehen, jedoch war unklar, ob der Akku bis dahin reichen würde. Um 2 Uhr in der Nacht rollte ich mit 4 % Akkuladung schließlich über die Grenze nach Deutschland und erreichte den Parkplatz.

Deutschland! Fernpass Adieu 😉

Unglaublich, ich war endlich in Deutschland angekommen! Ich hing die Hängematte unter dem Dach ein, breitete die Regenschutzplane über dem Dach aus und sicherte sie am Boden provisorisch mit meinen Gepäckstücken, aß und trank etwas und freute mich über meine gelungene Etappe über den Fernpass. Der höchste Gipfel der Tour nach Kemmenau lag somit schon hinter mir und es ging auf den 122 km heute 1940 Höhenmeter in Summe bergauf und 1660 Höhenmeter wieder bergab. In etwa 90 Kilometer und die überwiegende Mehrzahl der Höhenmeter wurden in absoluter Dunkelheit ohne Solarertrag überwunden, bei flacher Strecke wären gewiss 150 km und mehr möglich gewesen.

Glücklich, müde und endlich in der Hängematte unter dem Solardach …

Glücklich, müde und zufrieden kletterte ich in meine Hängematte, ein Manöver, bei dem jeder Zentimeter unter dem Dach benötigt wurde und danach kletterte ich in der Hängematte liegend in meinen Schlafsack hinein. Ich hatte noch nie zuvor in der Hängematte unterm Solardach geschlafen, höchstens 30 Minuten zur Probe gelegen – ohne Schlafsack. Ausführliche Vorbereitung sieht gewiss anders aus, aber ich hatte zuvor einmal 6 Tage am Stück in einer Hängematte geschlafen und wusste, worauf ich achten muss und vor allem wusste ich, was auf mich zukommt. Um 5 Uhr morgens wachte ich wieder auf, es wurde nun wieder hell. Der Schlaf war traumhaft, ich konnte mich an nichts erinnern und hängte die Plane um, sodass das Solardach frei war, ich aber nach wie vor von der Seite mit der Plane geschützt war. Um 6 Uhr schlief ich wieder ein und konnte bis 8 Uhr erneut schlafen. Danach stand die Sonne bereits am Himmel und lud fleißig in meinen Akku.

Der nächste Morgen in der Sonne – warten auf Wattstunden, die ihren Weg in den Akku nehmen …

Ich genehmigte mir einen entspannten Start in den Tag, breitete all meine klammen und verschwitzten Kleidungsstücken sowie die vom Tau feuchte Plane in der Sonne aus, genehmigte mir ein ausführliches Frühstück und genoss einfach den Morgen. Am späten Vormittag starte ich dann meine 2. Etappe durch das Allgäu mit einem Akku, der sogar knapp über 50% von der Sonne voll geladen wurde, vorbei an Memmingen und Kurs nach Norden durch das Voralpenland mit seinen ausgedehnten Feldern, Wiesen und Wäldern. Das Höhenprofil war ab nun eher flach und ich konnte in Sachen Energie in etwa das produzieren, was ich für die Fortbewegung benötigte und die Akkuladung hielt sich meist um die 50 % herum. Erst am späten Nachmittag, als die schwül stickige Luft in starke Bewölkung umschwenkte, fiel die Energieproduktion in den Keller und ab nun war ich mehr auf den Akku und dessen Reichweite angewiesen. Ich spürte die Anstrengung der letzten Nacht und beschloss, in Ulm nach 121 km in einem Hotel zu übernachten. Steckdose, ein flaches Bett und eine Dusche, hervorragende Aussichten! Auf dem Weg durch Ulm wurde mir nochmals sehr direkt vor Augen geführt, was in Deutschland gerade los war: Fußball EM 2024. Betrunkene Fans wollten an einer Ampel auf meinem Solardach Bier-Pong spielen, brennende Zigarettenkippen wurden nach mir geworfen – Willkommen im Land der Fußball EM! Zum Glück konnte ich immer schnell genug flüchten … Fußball? Nein Danke!

Mein Fahrrad fand in der Hotel-Tiefgarage einen Platz, der Akku wurde auf der Steckdose aufgeladen. Laut Hotelempfang sei der Tresen ab 6 Uhr besetzt und man könne mir die Tiefgarage dann öffnen.

Tag 3 zeigte leider, dass die Info nicht korrekt war. Es war Sonntag und offensichtlich war der Empfang nicht besetzt. Ich war also abfahrbereit und saß mit meinem Fahrrad in der Hotel-Tiefgarage fest. Ein Versuch, das Rad durch das Treppenhaus nach oben zu befördern, scheiterte schon am ersten Knick im Gang in Richtung Treppenhaus. Nun ja, ein Versuch war es zumindest wert. Dann entdeckte ich im Rolltor der Tiefgarage eine Wartungstür – und diese ließ sich von innen öffnen! Leider gab es eine 40cm hohe Türschwelle im Rolltor, über die ich mein Rad wuchten musste. Insgesamt 100 kg Gewicht hat das Rad ohne mich mit Gepäck, die nun zuerst am Vorderrad und dann am Heck über die Schwelle und gegen die mit einer starken Feder automatisch schließende Tür gehoben werden musste. Ich hatte das Manöver bereits an 5-10 cm hohen Schwellen geübt, aber 40 cm mit in die Seite drückende Tür? Ohje … mit roher Kraft gelang das Manöver, die Tür schlug hinter mir ins Schloss und ich war frei! Los ging es auf die Straße über die Geislinger Steige und hinab zum Fluss „Fils“, der im weiteren Verlauf in den Neckar mündet. In Stuttgart sollte ich den Neckar verlassen, um mich in Richtung Pforzheim weiter durch das Mittelgebirge zu hangeln. Hier wurde das Wetter wieder richtig unangenehm, vorbei ging es an den Werkstoren von Porsche in Weissach (ursprünglich ein Kuhdorf zwischen Wäldern und Wiesen) und schlussendlich kam ich im strömenden Regen völlig durchnässt und frierend in Pforzheim bei meinem Kletterfreund Vitali an. 138 km, die mich schon nah an den Rhein heran führten, und nun war klar, dass das Ziel innerhalb der nächsten 2 Tagen bei idealen Bedingungen erreichbar sein würde. Nur noch 240 km bis nach Kemmenau! Die Wettervorhersage versprach weiterhin eher gemischte und somit spannende Bedingungen für die kommenden Tage, keine Besserung in Sicht.

Kletterfreunde überall – Vitali Dettling und trocken(eres) Wetter …

Bei Vitali konnte ich meine nassen Kleidungsstücke ausbreiten und den Akku auch nochmals laden. An diesem Abend führte öffnete ich noch das komplette Akkupaket und führte eine kleine Revision durch: Waren alle 200 Einzelzellen noch korrekt verbunden? Hatten sich durch die Erschütterungen einzelne Kabel gelöst? Tatsächlich, eine handvoll der 200 einzelnen Akkuzellen hatten gebrochene Verbindungsdrähte, die ich kurzerhand mit meinem Gastlötkolben wieder befestigte. Für den Endspurt werde ich jedes einzelne % brauchen!

Entspannungsprogramm am Abend: Akkurevision …

Am nächsten Morgen stellte sich heraus, dass der in Innsbruck erst gewechselte Scheinwerfer den Dienst quittiert hatte. Zuviel Wasser? Möglich… egal, die Reise muss weiter gehen, der Sitze wie immer völlig durchnässt, mit Plastiktüte unterm Gesäß jedoch erträglich. Die Route führte mich über Bruchsal und Speyer, wo ich den Rhein überquerte. Das Wetter machte den Tag anspruchsvoll: Morgens sollte das Wetter in Pforzheim an meinem Startpunkt gut sein und abends regnerisch, an meinem angepeilten Ziel nahe Mainz jedoch genau umgekehrt: Morgens schlecht und abends gut. Es war also sicher, dass ich im Laufe des Tages die Unwetterfront durchqueren werden muss. Und so war es auch: Kaum war ich auf der linksrheinischen Seite, kam eine dunkle Wokenfront auf mich zu. Augen zu und durch war keine Wahl, denn schon Stunden vor dem Ziel durchnässt eine Auskühlung zu riskieren, wäre absolut unangebracht. Als die Regenfront hinter Schifferstadt direkt auf mich zulief, beschloss ich die Unwetterfront einfach unter meinem provisorischen Zelt unter dem Solardach auszusitzen. Mittagessen, lesen, telefonieren, ruhen (aber nicht in der Hängematte, bloß nicht zu weit „herunterfahren“), während außen der Regen auf mein Behelfszelt prasselt. Ich genoss den Moment und war stolz auf mich, genau hier die „Handbremse angezogen“ angezogen zu haben, denn laut Wetterkarte sollte danach Sonne auf mich warten! Und genau so war es auch, für meine Wetterplanung nutze ich übrigens „Windy“, die verschiedene Wettermodelle und zahlreiche Daten für unterschiedlichste Sportarten und Anwendungszwecke bietet – ganz nach meinen Wünschen.

Einmal auf die andere Seite bitte …

Bei klarem Himmel und einer Regenfront, die nun sichtbar hinter mir lag, ging es wieder auf die noch nasse Straße, die jedoch bald abtrocknete. Wenige Kilometer nach meiner Zwangspause kam mir in Dannstadt plötzlich ein aerodynamisch voll verkleidetes Liegerad entgegen (sog. Velomobil), als es kurz vor mir war, realisierte ich plötzlich, dass es eine Solarzelle darüber besaß – ein weiterer Solarbiker! Ich konnte kaum glauben, was meine Augen sahen, ich winkte, rief laut, wir fuhren aneinander vorbei bremsten beide ab. Die Straße war frei, ich dreht sofort um und Sekunden später standen unsere beiden Solarbikes auf dem Bürgersteig bzw. Parklücke nebeneinander. Ein unbeschreiblicher Moment, es gibt auf der gesamten Planeten Erde nur eine sehr überschaubare Anzahl an Solarbikes (noch …), und wir sollten uns hier „einfach so“ ungeplant auf der Straße begegnen??? Wie ist das möglich? Vincent hieß mein Kollege, konnte ebenso wie ich kaum glauben, was hier gerade passierte.

DER Moment der Reise … Solarbike Meeting unterwegs (ungeplant)

Vincent ist Franzose und hatte sein Solarbike gerade einmal vor einer Woche fertig gestellt und befand sich auf seiner Erprobungs- und Jungfernfahrt. Wir beide zeigten uns sofort unsere Solarbikes und erklärten die Technik, tauschten unsere Erfahrungen aus und untersuchten unsere Fahrräder. An meinem Rahmen entdeckte Vincent nahe der Antriebswelle einige Haarrisse an Aluminium-Schweißnähten und auch verbogene Teile, die erklärten, warum meine Schaltung schon seit Frankreich irgendwie „anders“ funktionierte. Ohje, so kurz vorm Ziel und so große Probleme? Vincent meinte meine Antriebswelle und Lenkung könne jederzeit brechen, er hat in dem Bereich etwas Erfahrung. Was nun? Selbst wenn meine Kurbel einfach abbrechen würden, so hätte ich immer noch meine Bremsen in der Hand und könnte mit den Füßen auch lenken. Sicherlich riskant, aber nicht unbedingt lebensgefährlich. Augen zu und durch, es hielt offensichtlich ja schon eine ganze Weile, nur wusste ich nichts davon. Vincent und ich trennten uns, tauschten jedoch Telefonnummern aus und blieben über die Reise hinaus auch noch in Kontakt.

Gerissene Schweißnähte

Überglücklich über diese Begegnung und mit gemischten Gefühlen ging die Reise weiter bis in die Nähe von Mainz. 146 km lagen an Tag 5 der Reise von Innsbruck nach Kemmenau hinter mir, nur noch 90 km bis Kemmenau. Der nächste Morgen startete regnerisch, aus diesem Grund genehmigte ich mir einen späten Start, um nicht schon zu Beginn gleich im Regen zu fahren. Am Rhein entlang ging es weiter nach Norden, die Kilometer schmolzen nur dahin. In St. Goar wechselte ich mit der Fähre die Rheinseite, um dann hinauf in den Taunus in Richtung Bad Ems auf die Zielgerade zu gehen. In Bad Ems selbst ging dann der angekündigte Regen los und die letzte Steigung über gut 300 Höhenmeter aus dem Lahntal hinauf nach Kemmenau galt es nun zu bewältigen. Auf dem halben Weg wurde ich bereits von einem gut bekannten Auto „verfolgt“, kurz vor dem Ortseingang im strömenden Regen kam noch ein weiterer Fahrradfahrer hinzu und direkt hinter dem Ortsschild warteten ca. 20-30 Personen auf mich und feierten meine Zieldurchfahrt. Nach Glückwünschen, Fotos und kurzen Gesprächen ging es dann weiter an den Zielort. Unglaublich, das Ziel war erreicht! Der Rahmen hat gehalten, jedoch war nun unklar, wie die Reise zurück nach Spanien möglich sein sollte …

Am Ziel in Kemmenau!